Der italienische Bassbariton Luca Pisaroni (40) aus Wien wird für seine Mozart-Darbietungen auf der Bühne umjubelt, doch er hat Konkurrenz aus dem eigenen Haus bekommen.

Seine Hunde Lenny (5), ein Golden Retriever von einem Züchter aus Wien, und Tristan (6), Zwergdackel aus New York, sind die heimlichen Stars, die mit ihm und seiner Frau Catherine (40) durch die ganze Welt reisen. „Der Name Lenny kommt von Leonard Bernstein, und Tristan wurde so benannt, weil er in der Stimmlage eines Tenors bellt und auch immer im Mittelpunkt stehen will. Typisch Tenor, eben“, so Pisaroni. Eigentlich fehlt nur noch eine Isolde, aber das Reisen mit drei Hunden sei dann doch zu viel.

Fliegen macht den Bellos nichts aus: „Ich habe festgestellt, dass sie einfach nur mit uns sein wollen. Reisen macht ihnen Spaß“, so Pisaroni. Echte treue Opern-Hunde eben.

Ihre Erlebnisse rund um den Globus kann man auf ihrer eigenen Facebook-Seite verfolgen, die von Catherine betreut wird. Dort haben sie bereits über 3000 Fans. Tristan hat sein erstes Bühnendebüt bei den Salzburger Festspielen im letzten Sommer schon hinter sich gebracht. „Er spielte den Hund des Grafen in ‚Figaros Hochzeit‘“, erzählt das Frauchen stolz.

In Wien sind die Pisaronis selten anzutreffen. „23 Tage war ich in diesem Jahr nur zu Hause. Wir reisen wegen meiner Opern-Auftritte viel“, erzählt er. Ab morgen singt Pisaroni in der Staatsoper im Schiller-Theater. Diesmal übernimmt er die Rolle des Leporello in Mozarts „Don Giovanni“, inszeniert von Claus Guth.

Auch Silvester verbringt er in Berlin, allerdings im Weihnachtszirkus von Roncalli. Pisaroni wird in der Manege zwei Arien und zwei amerikanische Songs zum Besten geben. „Wenn ich singe, sind sie es gewohnt, in meiner Garderobe zu sein und zu schlafen“, sagt er. Zu Hause wird das Licht angelassen und Opern-Musik angemacht, wenn die Vierbeiner alleine sind. Dem Herrchen hören sie auch zu: „Wenn ich singe, sind meine Hunde mucksmäuschenstill.“

Da so ein Hundeleben auch durchaus mal anstrengend sein kann, werden sie nach Strich und Faden verwöhnt. Jeden Tag bekommen sie einen kleinen Knochen, die Hundehaufen werden selbstverständlich auch immer entsorgt. „Wir haben kein Portemonnaie, sondern Kotbeutel in jeder Tasche“, erzählt Catherine lachend. Zu Hause habe Zwergdackel Tristan das Sagen. Treppen muss der Vierbeiner nicht steigen, Herrchen trägt ihn. Beide dürfen im Bett schlafen. „Wenn es dem großen Hund zu warm wird, dann geht er“, so Pisaroni. „Ich bin der Sklave meiner Hunde“, sagt er nicht ganz ernst.

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